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Laurent Bardainne & Tigre D'eau Douce: Eden Beach Club (Review)

Artist:

Laurent Bardainne & Tigre D'eau Douce

Laurent Bardainne & Tigre D'eau Douce: Eden Beach Club
Album:

Eden Beach Club

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Jazz, Soul, Lounge

Label: Heavenly Sweetness
Spieldauer: 45:23
Erschienen: 19.04.2024
Website: [Link]

Wie heißt es unter der bandcamp-Seite von LAURENT BARDAINNE & TIGRE D'EAU DOUCE so schön zu „Eden Beach Club“: „Der Soundtrack zu einem sonnigen Tag im Eden Beach Club“.
Passender kann man es kaum ausdrücken sowie die LP ihre ersten Runden auf dem Plattenteller dreht.


Als Gründer von PONI HOAX und TIGRE D'EAU DOUCE sowie weiteren Bands ist der französische Saxophonist und Keyboarder ein leidenschaftlicher Musikreisender zwischen verschiedenen Musikstilen wie Jazz, Rock, Elektro, Lounge, Chillout und improvisierter Musik, denen er mit traumhaft schönen Melodien zu einem entspannten Kopfkino beim Hörer entwirft, der sich in den zarten, mitunter karibisch anmutenden Sounds hinter „Eden Beach Club“ sofort fallen lassen kann. Dazu kommt noch eine gehörige Portion Soul – besonders in den drei Songs mit weiblichem Gesang – und schon ist das Konzept hinter dieser 'Strandplatte' perfekt. Allerdings werden diejenigen, die nach ein paar aufregenderen Momenten auf diesem Album suchen, nichts sonderlich Beeindruckendes entdecken. Hier kommt's nur auf eine harmonische, karibische und manchmal ins Kitschige abgleitende Gute-Laune-Sommer-Sonnenschein-Stimmung an.


Bardainne verbreitet daher mit seinem Saxophon von der ersten Album-Minute an eine großartige CAFÉ DEL MAR- und KENNY G-Atmosphäre, die sofort zum entspannten Chill-Out-Träumen einlädt.
Selbst wenn er Jazz macht, geht Laurent Bardainne nicht wie alle anderen vor! Vom ungezügelten Punkgeist der 2000er Jahre mit der Gruppe RIGOLUS bis hin zu seiner Erkundung der kosmischen und psychedelischen Seiten an der Seite von Thomas de Pourquery – doch diese Zeiten scheinen (leider) vorbei, denn seit vier Jahren konzentriert der Saxophonist all seine Chakren auf Tigre D'Eau Douce, eine Formation, die aus seinem Wunsch entstand, das Saxophon wieder in den Mittelpunkt seiner Ästhetik zu stellen und an die musikalischen Gefühle seiner Jugend anzuknüpfen, allen voran Gato Barbieri und Pharoah Sanders. Das dritte Album der Gruppe hat er wie den Soundtrack eines sonnigen Tages am Strand konzipiert, mit dem vielsagenden Titel „Eden Beach Club".
Relaxen ist nunmehr oberstes Gebot und Genießen sowieso, denn wer dermaßen sanft sein Saxophon spielt wie Laurent Bardainne, der weckt Erinnerungen an spanische Küstenlandschaften und an einen Urlaub, auf den man sich bereits freut, weil er in nicht all zu weiter Ferne liegt, oder an den man sich noch immer nur zu gern erinnert und dabei regelrecht das Meer zärtlich rauschen und die Vögel zwitschern hört, genauso wie auf „Serent Kaa“.


Leicht und unbeschwert ziehen sich so durch die insgesamt 12 Songs der Doppel-LP, die übrigens in 45er-Geschwindigkeit abgespielt werden muss, die verträumten Klangwelten hinter „Eden Beach Club“. Eine Platte, die mit der Absicht aufgenommen wurde, einen sonnigen Tag im Eden Beach Club musikalisch zu thematisieren. Ja – und an so einem sonnigen Tag passiert eben nicht sonderlich viel, was auch für „Eden Beach Club“ gilt, wenn schon die Songs mit den Sängerinnen Jeanne Added und Pupajim fast aufregend erscheinen, obwohl auch diese wie ein Stück Harmonie-Butter in der Sonne dahinfließen, egal ob es in dem Song donnert („Meilleur“) oder nicht.


FAZIT: Klingt das aus musikalischer Sicht wirklich spannend, wenn auf einem kompletten Album ein sonniger Tag in der unbeschwerten Welt des „Eden Beach Club“ vertont wird? Der am Conservatoire de Paris klassisch ausgebildete Jazzsaxophonist und Komponist LAURENT BARDAINNE & TIGRE D'EAU DOUCE scheint das zu glauben – der Kritiker dagegen wirkt auf die über vier LP-Seiten (abzuspielen in 45er-Geschwindigkeit) hinweg eher gelangweilt, so wie bei einem Urlaub, in dem man sich von früh bis spät nur an den Strand legt. Exotisch und wenig abenteuerlich, smooth und groovy, aber nicht abwechslungsreich und spannend. Das Album eignet sich ideal, um sich auf den nächsten Urlaub, der nicht mehr in weiter Ferne liegt, einzustimmen – ansonsten besteht das Risiko, dass man nach einem schweren Arbeitstag beim Hören der Platte schneller einschläft, als diese zu ihrem entspannt-harmonischen Ende kommt.


Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 746x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (9:52):
  • Arrivée & Welcom (5:36)
  • Serpent Kaa (4:16)
  • Seite B (13:21):
  • Eden (4:51)
  • Singing (4:29)
  • We Try (4:01)
  • Seite C (12:43):
  • Meilleur (feat. Jeanne Added) (4:49)
  • Luxe, Calme et Volupté (4:12)
  • Globules Rouges (feat. Pupajim) (3:42)
  • Seite D (9:27):
  • La Marche des Animaux (6:22)
  • Dance For Eternity (feat. Laetitia N'Diaye) (3:05)

Besetzung:

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